Kleines Praxinoskop "Moviescope" mit Cartoon-Zeichnungen und leeren Bildplättchen mit der Möglichkeit zum selber Ausmalen, 2010, Inv.-Nr. 1226

Verschiedene Stroboskope, auch Lebensräder genannt und ein Phenakistiskop (rechts oben).

Kombination aus Stroboskop-Platte und Praxinoskop/Spiegelkarussel zum Aufsetzen auf den Plattenteller "Magic Mirror Movies", 1961, Inv.-Nr. 1210
Dies ist ein sogenanntes

Optisches Spielzeug

Fortsetzung

Erst die 1824 von Roget publizierte Beschreibung des Stroboskop-Effekts regte in rascher Folge die Entwicklung verschiedener Verfahren zur Nutzung dieses Phänomens an.
Einen besonders variantenreichen Typus zur Erzeugung von Bewegungsbildern stellt die Gruppe von Geräten dar, die mit rotierenden Scheiben und oft zusätzlich mit Sehschlitzen oder Spiegeln arbeiten (Kreisdreher). Dazu gehören die Zauber- oder Wunderscheibe (Thaumatrop, auch Wunderdreher oder Zwirbelscheibe), Lebens- und Farbrad (Stroboskop und Phenakistiskop) und die Wunder- und Spiegeltrommel (Zoetrop und Praxinoskop). Die populären sowie die wissenschaftlichen Bezeichnungen sind dabei oft ungenau oder relativ willkürlich.

Thaumatrop
Die früheste bewusste Verwendung des Stroboskop-Effektes dürfte die Mitte der 1820er Jahre entwickelte Zauber-, Wunder- oder Zwirbelscheibe bzw. Wunderdreher, auch Thaumatrop (griech. thauma = Wunder, trope = Wendung, Drehung) genannt, gewesen sein, die auf Grund ihrer Einfachheit sofort zu einem bis heute beliebten optischen Spielzeug wurde: Eine runde Pappscheibe trägt auf jeder Seite ein anderes Bild (z.B. einen Vogel auf der einen und einen Käfig auf der anderen). Bei schnellem Rotieren der zwischen Fäden gespannten Scheibe scheinen durch den Stroboskopeffekt (Bild 1 – Unterbrechung – Bild 2 usw.) die beiden Bilder miteinander zu verschmelzen, d.h. es entsteht die Illusion, der Vogel sitze im Käfig. Beispiel

Stroboskop
In den 1830er Jahren konkurrierten mehrere Konstrukteure um den Ruf, das Lebensrad/Wunderrad oder Stroboskop entwickelt zu haben. Durch das Aufbringen von Phasenbildern eines zyklischen Bewegungsablaufs auf eine Scheibe wurde die Illusion längerer „lebender“ Bilder (z.B. eines galoppierendes Pferdes, sich bewegender Tänzer oder Turner) möglich. Ausgestanzte Schlitze am äußeren Rand der Scheibe lösen beim Betrachten vor einem Spiegel den stroboskopischen Effekt aus.

Phenakistiskop
Das Phenakistiskop (von griech. phenakizein = täuschen und skopein = schauen, sehen), auch Phanakistiskop, Phantaskop, Wunderrad oder Lebensrad , ist eine Variante des Stroboskops, die mit einer separaten Schlitzscheibe arbeitet. Beispiel für ein Phenakistiskop

Zoetrop
Zoetropen (von griech. zoe = leben und trope = Wendung, Drehung) auch Zootropen, Wunder- oder Schlitztrommeln genannt, verwenden statt einer Schlitzscheibe eine Schlitztrommel. Die Phasenzeichnungen sind auf einem Papierband auf der inneren Wand der Schlitztrommel angebracht. Der Vorteil gegenüber der Schlitzscheibentechnik besteht zum einen in umfangreicheren Bewegungsabläufen und zum anderen darin, dass mehrere Personen gleichzeitig zuschauen können.

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